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Was ist ein ISMS?
Ein ISMS wird auch als „Information Security Management System“ bezeichnet und ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung, insbesondere im Kontext des Schutzes von Daten und der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Es bietet eine strukturierte Methode, um Risiken für Informationen zu identifizieren, zu bewerten und gezielt zu minimieren. Dabei werden technische, organisatorische und personelle Maßnahmen systematisch eingeführt und überwacht.
Die Umsetzung eines ISMS erfolgt häufig in Anlehnung an bekannte internationale und nationale Standards, die bewährte Verfahren und Strukturen vorgeben. Die wichtigste und bekannteste Norm ist die ISO/IEC 27001, die weltweit als führender Standard für Informationssicherheitsmanagement anerkannt ist. Daneben spielt in Deutschland auch das BSI IT-Grundschutz eine wichtige Rolle, das speziell auf die Anforderungen deutscher Behörden und Unternehmen zugeschnitten ist.
Ziele eines ISMS
Vertraulichkeit: Sicherstellen, dass Informationen nur autorisierten Personen zugänglich sind.
Integrität: Gewährleisten, dass Daten unverändert, vollständig und korrekt sind und nicht unbemerkt manipuliert werden.
Verfügbarkeit: Sicherstellen, dass Daten und Systeme den berechtigten Nutzern bei Bedarf zur Verfügung stehen.
Die 3 Schutzziele
Die vorgenannten 3 wesentlichen Ziele werden auch als Schutzziele bezeichnet.
Diese Schutzziele sind eng mit den Geschäftsprozessen und gesetzlichen Anforderungen verbunden und bilden die Grundlage für alle Maßnahmen innerhalb eines ISMS.
Warum ist ein ISMS wichtig?
In einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Welt sind Organisationen unterschiedlichsten Bedrohungen ausgesetzt, darunter Cyberangriffe, Datenverlust, Industriespionage und menschliches Versagen. Ein ISMS hilft, diese Risiken systematisch zu managen und dadurch Schäden zu vermeiden. Außerdem unterstützt es Unternehmen dabei, gesetzliche und regulatorische Anforderungen, wie zum Beispiel die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), einzuhalten.
Aufbau und Funktionsweise eines ISMS
Der Aufbau eines ISMS erfolgt meist nach dem sogenannten PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act), einem bewährten Managementansatz zur kontinuierlichen Verbesserung:
Plan (Planen): Risiken und Schwachstellen werden identifiziert und bewertet. Sicherheitsziele und Maßnahmen werden definiert.
Do (Umsetzen): Die geplanten Maßnahmen werden implementiert, Mitarbeiter geschult und Prozesse etabliert.
Check (Überprüfen): Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird regelmäßig geprüft, etwa durch Audits oder Kontrollen.
Act (Handeln): Basierend auf den Prüfungsergebnissen werden Verbesserungen vorgenommen und Anpassungen umgesetzt.
Normen zur Zertifizierung eines ISMS
Die ISO/IEC 27001 ist die international führende Norm für Informationssicherheitsmanagement. Sie definiert Anforderungen für die Einführung, Umsetzung, Überwachung und kontinuierliche Verbesserung eines ISMS. Unternehmen, die diese Norm erfüllen und zertifizieren lassen, zeigen, dass sie ein systematisches und wirksames Informationssicherheitsmanagement etabliert haben.
Die ISO 27001 fordert unter anderem:
Dokumentation der Sicherheitsprozesse.
Durchführung von Risikoanalysen und Risikobewertungen.
Festlegung von Sicherheitsmaßnahmen basierend auf den identifizierten Risiken.
Interne Audits und Management-Reviews.
BSI IT-Grundschutz
Der BSI IT-Grundschutz ist ein deutscher Standard, herausgegeben vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Er ist speziell auf die Anforderungen und Rahmenbedingungen von Behörden, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen in Deutschland zugeschnitten. Der IT-Grundschutz setzt auf Bausteine und Maßnahmenkataloge, die modular aufgebaut sind und eine pragmatische Umsetzung ermöglichen.
Der IT-Grundschutz ist etwa ein Quasi-Standard in vielen öffentlichen Stellen und basiert ebenfalls auf dem PDCA-Zyklus.
Weitere Standards
Je nach Branche und Anforderungen können auch andere Standards für die Informationssicherheit in Frage kommen, wie etwa:
TISAX (für die Automobilindustrie).
NIST Cybersecurity Framework.
ISO 22301 (Business Continuity Management).
Fazit zum ISMS
Ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) ist ein unverzichtbares Werkzeug, um in der heutigen digitalen Welt die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen sicherzustellen. Die internationale Norm ISO 27001 und der deutsche BSI IT-Grundschutz bieten dafür bewährte Rahmenwerke für die Einführung und Zertifizierung eines ISMS. Organisationen profitieren von einem ISMS durch systematisches Risikomanagement, kontinuierliche Verbesserung und den Nachweis von Informationssicherheit gegenüber Dritten. Ein professionell aufgebautes und betriebenes ISMS ist somit ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Vertrauen in Unternehmen und den Schutz sensibler Daten.
